Das Leben ist nicht wie Schach. Es ist wie Tetris.

von dkriesel.com

Leben – anders als viele denken – erstaunlich wenig mit einem Schachspiel gemeinsam hat (und doch von einigen ähnlich angegangen wird).

Viel, viel mehr gemeinsam hat es mit – Tetris! Die Gründe sind sehr einleuchtend. Ich versuche mich hier mal an einer Zusammenfassung, auch als persönliche Notiz.

  • Das Schachspiel ist zu 100% auf einen Gegner ausgerichtet. In Tetris spielt man – wie im Leben – nur gegen die Zeit und versucht, einen zufälligen Strom von Eingaben in irgendeine sinnvolle Ordnung zu bringen. Es gibt jede Menge zufälliges Rauschen, zufällig guten und schlechten Input. Der einzige Gegner ist man selbst.
  • Im Schachspiel kontrollieren die beiden Spieler das Spielfeld, also die Lebenswelt, komplett. Wenn ein Spieler beispielsweise ein Supercomputer ist, kann der 20 Züge in die Zukunft schauen und auch versuchen, diese zu beeinflussen. In Tetris kann man einen Stein weit in die Zukunft schauen, das wars. Genau wie im Leben sind Ereignisse bei Tetris einfach eine Wahrscheinlichkeitssache. Im Leben passieren Zufälle, die man eigentlich als komplett unwahrscheinlich angesehen hätte. Das ist im Schachspiel nicht so. In Tetris hat man, wiederum sehr lebensnah, auch keine Zeit für utopisch weite Vorhersagehorizonte, weil man dabei ist, den gerade fallenden Stein unter Zeitdruck in die erschaffene Ordnung einzubringen.
  • Schach wird kontinuierlich schwerer. Man steigt auf, kriegt schwerere Gegner, die Figuren werden komplexer. In Tetris bleiben die Aufgaben mit fortschreitender Zeit nicht komplexer – Tetris wird nur schneller.
  • Anders als beim Schachspiel kriegt man bei Tetris, ganz wie im Leben, nicht immer gesagt, wenn man irgendwas gewonnen hat. Es geht einfach weiter. Also; Hin und wieder mal zurückgucken und feststellen, was man alles gewonnen hat. :-)

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